Die Krake – ein unvergessliches Geschmackserlebnis
In den mediterranen Ländern wird neben Calamari auch häufig Oktopus serviert. Richtig zubereitet ist das Fleisch köstlich und zart, besitzt ein einmaliges Aroma und schmeckt gegrillt besonders gut. Während Calamari kleine Tintenfische sind und manchmal auch etwas gummihaft beim Kauen wirken, ist der Oktopus die Krake und wird in der Regel nicht paniert oder im Backteig serviert, sondern pur und gewürzt, in leckerem Olivenöl. Dadurch erhält die Tentakel eine sehr weiche Konsistenz und mundet vorzüglich.
In Griechenland werden Kraken oft als gebratene Vorspeise mit Ouzo angeboten. Das ist in etwa so, wie in anderen Ländern Chips und Bier. Auch in Italien, Frankreich und Spanien gehört die Speise zur Antipasta. Oktopus schmeckt dabei sehr delikat und ist eines der beliebtesten Meeresfrüchte. Wer am Mittelmeer Urlaub macht, trifft häufig auf Tavernen, bei denen die Kraken auf einer Leine hängen und in der Sonne trocknen. Hier gilt es, zuzuschlagen und die Köstlichkeit zu probieren. Aber auch zu Hause ist Oktopus in den warmen Jahreszeiten und zur Grillsaison etwas Besonderes. Mit ein paar Tricks gelingt die Speise ganz nach Wunsch.
Aussehen und Merkmale von Kraken
Kraken werden auch Oktopus oder Pulpo genannt. Dabei handelt es sich um ein Weichtier als einen der größeren Vertreter unter den Tintenfischen, zu denen auch Kalmare gehören. Kraken haben acht lange Tentakeln mit Saugnäpfen und können bis zu 25 Kilogramm schwer und bis zu zehn Meter lang werden. Während beim Kalmar der gesamte Körper verzehrt wird, sind beim Oktopus besonders die Tentakel ein Genuss. Das Fleisch ist fest und mild im Geschmack. Dazu ist die Speise sehr kalorienarm und proteinreich.
Kraken besitzen drei Herzen und haben einen Körper ohne Skelett. Sie bestehen fast nur aus Muskulatur, die mit Nerven bepackt ist. Dadurch ist das Weichtier unter Wasser sehr beweglich und bleibt gleichzeitig ein Meister der Tarnung. Der Oktopus kann flink in die winzigsten Löcher verschwinden und sich so vor seinen Fressfeinden schützen. Dazu ist er in der Lage, seine Farbe anzupassen und zu verändern.
Kraken sind Einzelgänger und pflanzen sich nur einmal in ihrem Leben fort. Sie weden nicht besonders alt. Beim Kauf sollte vor allen Dingen auf Frische geachtet werden. Der angebotene Oktopus sollte weiß sein und keine Flecken aufweisen. Der Geruch ist neutral und meerfrisch. Sehr gut sind Kraken, die etwa ein Gewicht von 2 Kilogramm besitzen. Dann ist die Arbeit bei der Zubereitung einfacher.
Geschmack und Serviervorschlag
Die Tentakel des Oktopus' sind äußerst delikat und aromatisch, dazu weich und zart. Damit die Speise richtig gelingt, ist es notwendig, das Weichtier vorab zu kochen. Für die Zubereitung gibt es einige Tricks, so schwören einige Sizilianer darauf, in das kochende Wasser einen Weinkorken zu geben. Einfacher ist es, Lorbeerblätter, Pimentkörner, Salz und Pfeffer zu verwenden.
Wer möchte, kann einen Spritzer Essig oder Zitronensaft dazugeben. Der Oktopus sollte im Topf komplett mit Wasser bedeckt sein. Das Salz wird dazugegeben, wenn das Ganze schon etwas geköchelt hat. Gar ist alles etwa nach 1 Stunde, je nachdem, wie groß das Tier ist. Prüfen lässt sich das, indem das Fleisch mit einem Holzspieß durchstochen wird und dieser sich leicht wieder herausziehen lässt. Hervorragend mundet Oktopus mit Olivenöl, Salz, Pfeffer, Knoblauch, Estragon oder Oregano.
Gesund wie Fisch – Krake hat wichtige Nährstoffe und Vitamine
Auch wenn die Zubereitung etwas aufwendiger ist, lohnt es sich, ab und an Krake auf dem Teller zu haben. Das Weichtier hat auf 100 Gramm gerade einmal 70 Kalorien und 1 Gramm Fett, ist genauso gesund wie Fisch, besitzt wichtige Omega-3-Fettsäuren, viele Mineralstoffe und Vitamine.
Vorkommen, Lebensweise und Fangmethoden
In den mediterranen Ländern sieht man häufiger Fischer, die Oktopus fangen. Mit einem Messer bewaffnet gehen Taucher ins Wasser und kommen mit einem prächtigen Exemplar wieder heraus, das dann mehrfach auf einen Stein oder die Kaimauer geschlagen wird. Der Sinn dahinter ist einfach. Das Fleisch wird so weicher und verliert das Gummihafte. Gleiches gilt für das Aufhängen in der Sonne.
Durch die Eiweißstrukturen der Muskeln und Tentakeln ist das rohe Fleisch ansonsten sehr zäh und muss, ähnlich wie Fleisch, mürbe geklopft werden. Einfacher ist es, Kraken vor der Zubereitung einen Tag lang einzufrieren. Der Effekt ist in etwa derselbe. Aber auch die frische Variante gelingt.
Oktopusse gibt es in fast allen Ozeanen, besonders in den tropischen Gewässern und im Mittelmeer. Sie mögen warmes Wasser mit einer Temperatur von etwa 20 Grad und halten sich auf dem Meeresgrund, in Korallenriffen, Höhlen und Felsen auf. Dort finden sie ihr Futter, darunter Muscheln, Krebstiere oder Schnecken.
Kraken stoßen für die Jagd ein körpereigenes Gift aus und betäuben so ihre Beute. Neben dem Fang durch einzelne Fischer und Taucher mit Hilfe von Harpunen und Messern werden Kraken in der Regel mit Stell- und Schleppnetzen aus dem Wasser gezogen. Diese lassen sich hervorragend in der Nähe der Küste aufbauen.
Kochen, Grillen oder Braten – die richtige Zubereitung von Oktopus
Wer gerne in mediterrane Länder und ans Mittelmeer reist, wird Oktopus als Speise so schnell nicht vergessen. Schmackhaft ist er, wenn er mariniert und dann in der Pfanne oder auf dem Grill zubereitet wird. Für die Marinade sind Olivenöl und Zitronensaft eine gute Wahl. Dadurch wird das Fleisch noch etwas zarter.
Oktopus schmeckt natürlich auch kalt in einem Meeresfrüchtesalat. Wer das Weichtier frisch auf dem Fischmarkt oder im Internet kauft, sollte es vor der Zubereitung gut waschen, da die Tentakel noch Sand enthalten können.
Kochen und Braten
Unabhängig davon, wie ein Oktopus zubereitet wird, ist das Kochen vorher immer notwendig, damit das Fleisch weich wird. Besonders gut schmeckt frischer Oktopus, der nach dem Kauf direkt zubereitet wird. Nach dem Kochen im Topf sollte er abtropfen und wird in den Tentakel zerteilt. Diese schmecken am besten, obwohl auch der Körper und Kopf essbar sind, jedoch etwas zäher bleiben. Die Tentakel lassen sich kurz in der Pfanne mit Olivenöl und Gewürzen anbraten und werden dann mit Olivenöl und Zitrone serviert.
Oktopus mariniert
Der Eigengeschmack von Kraken ist eher mild und leicht nussig. Interessant ist, dass Oktopus kaum nach Fisch schmeckt. Um mehr Würze an die Speise zu bringen, ist eine gute Marinade sinnvoll, die in das Fleisch einzieht und auch beim Anbraten oder Grillen über die Tentakel gegossen werden kann. Olivenöl, etwas Essig und mediterrane Kräuter, Salz und Pfeffer sind immer eine gute Wahl. Sehr gut schmecken Knoblauch und Chili dazu.
Oktopus vom Grill
Der frische Oktopus hat eine glänzende Haut und riecht nach Meer. Nach dem Kochen ist die Zubereitung sehr einfach. Die Tentakel, die nach dem Sieden weich und delikat sind, werden abgetrennt, ebenso die Haut. Das ist mit einer Schere möglich. Auf dem Grill lässt sich dann auch der ganze Oktopus verwenden, am besten in einem Grillkorb bei niedriger Hitze, damit das Fleisch nicht zu zäh wird.
Die geeigneten Gewürze und Beilagen für Oktopus
Oktopus und Tintenfisch sind ähnlich, unterscheiden sich jedoch im Geschmack. Der Oktopus hat ein würzigeres Fleisch und gelingt bei der richtigen Zubereitung weicher und weniger gummihaft.
Gewürzt werden können die Tentakel mit vielen Kräutern. Oregano, Basilikum, Thymian und Rosmarin bieten sich genauso an wie scharfe Varianten wie Chili, Cayennepfeffer, Ingwer oder Knoblauch. Sehr lecker ist etwas Estragon oder Petersilie.
Wichtig ist, auch über gebratene oder gegrillte Speisen ordentlich Olivenöl zu geben. Zitrone oder Essig verfeinern den Geschmack. Oktopus und Kalmar lassen sich wunderbar kombinieren. Um etwas Urlaubsstimmung zu zaubern, kann Oktopus mit anderen Vorspeisen serviert werden, darunter mit Weinblättern, Auberginen, Sardellen, eingelegten Bohnen, Paprika, Peperoni, mit frischen Salaten oder Oliven. Frisches oder gebackenes Brot mit Oregano rundet das Ganze ab. An Getränken passen Ouzo oder trockene Weiß- und Rosé-Weine.
Rezepte mit Oktopus
Empfehlenswert ist Oktopus als schmackhafte Vorspeise oder mit verschiedenen anderen Fisch- und Gemüsesorten und delikaten Snacks. Aus der Pfanne wird er heiß serviert, schmeckt aber auch abgekühlt oder kalt.
Meeresfrüchtesalat mit Oktopus
Ein Meeresfrüchtesalat ist in den Sommerzeiten herrlich, stimmt auf den Urlaub ein und schmeckt dazu lauwarm oder kalt mit ausgesuchten Zutaten. Oktopus ist neben Garnelen und Muscheln perfekt und sorgt für mehr Biss und einen einzigartigen Geschmack.
Zutaten
- 500 g Oktopus
- 200 g Garnelen
- 1 Zitrone
- 2 EL Olivenöl
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Lorbeerblatt
- 1 Stk. Sellerie
- 150 g Mayonnaise
- Salz, Pfeffer
Zubereitung
- Den Oktopus gründlich waschen, bis der Sand komplett entfernt ist.
- Einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und den Oktopus mit Lorbeer, Salz und Pfeffer etwa 45 bis 60 Minuten weichkochen.
- Den Oktopus abkühlen lassen und dann in kleinere Stücke zerschneiden. Am besten nur die Tentakel verwenden, die zart und weich sind.
- Garnelen schälen und in der Pfanne kurz anbraten. Etwas abkühlen lassen.
- Sellerie schälen und in dünne Scheiben schneiden. Knoblauch hacken.
- In einer Schüssel Mayonnaise und Olivenöl anrühren und mit Salz und Pfeffer würzen. Garnelen, Krake, Sellerie und Knoblauch dazugeben und vermischen. Der Salat kann etwa eine Stunde im Kühlschrank ziehen und wird dann kalt serviert. Ein Spritzer Zitrone verfeinert den Geschmack.
Gebratener Oktopus in Olivenöl
Gegrillt oder gebraten ist Oktopus eine Delikatesse und eignet sich bestens als Antipasta und Vorspeise. Heiß serviert ist das Fleisch besonders zart und weich. An Kräutern eignen sich mediterrane Gewürze und Knoblauch.
Zutaten
- 1 kg Oktopus (küchenfertig)
- 4 EL Olivenöl
- 1 Zitrone
- 1 TL Estragon
- 1 Lorbeerblatt
- Salz, Pfeffer
Zubereitung
- Bevor Oktopus gegrillt oder angebraten werden kann, ist das Garen in heißem Wasser notwendig. Zarter gelingt das Fleisch, wenn das Wasser nicht kocht, sondern nur siedet, und wenn Lorbeerblätter, Salz und Pfeffer dazugegeben werden. Kleinere Exemplare können im eigenen Sud schmoren und werden nur mit wenig Wasser übergossen. Die Kochzeit beträgt etwa 1 Stunde. Das Fleisch verändert die Farbe, wird weiß rötlich und fester. Fertig ist der Oktopus, wenn er leicht mit einem Spieß oder einer Gabel eingestochen werden kann und ähnlich, wie eine heiße Kartoffel, von der Gabel fällt.
- Die Kraken aus dem Wasser nehmen, abtropfen lassen und dann in gleich große Teile schneiden. Die Tentakel sind etwa 10 Zentimeter lang.
- In einer Pfanne Olivenöl erhitzen und die Tentakel darin etwa 5 Minuten von beiden Seiten anbraten und mit Salz und Pfeffer würzen.
- Auf einem Teller die Tentakel anrichten und mit Olivenöl und Zitronensaft übergießen.
- Zum Schluss Estragon darüber streuen. Dadurch erhält das Gericht einen leichten Anisgeschmack.