Werdende Mütter haben vor allem eines im Blick: das Wohl ihres Babys. Sie wünschen sich ein gesundes, kräftiges Kind, dem es an nichts fehlt. Doch was kann man in der Schwangerschaft aktiv dafür tun? Mehr als gedacht – denn durch eine gezielte Ernährung lassen sich wichtige Nährstoffe aufnehmen und das Ungeborene gleichzeitig vor Umweltgiften und Krankheiten schützen. Dabei stellt sich schnell die Frage: Gehört Fisch in der Schwangerschaft zu den kritischen Lebensmitteln? Oder ist er vielleicht sogar unverzichtbar für die Entwicklung des Babys? Die gute Nachricht: Fisch ist gesund! Laut medizinischer Empfehlung sollten Schwangere sogar mindestens zweimal pro Woche Seefisch essen. Aber Vorsicht: Nicht jeder Fisch ist geeignet – und auch bei der Zubereitung gibt es einiges zu beachten.
Nach Expertenmeinung gehört Fisch in der Schwangerschaft auf den Tisch
Meeresfrüchte und Fisch sind ideal, um besonders wichtige Vitamine, Omega-3-Fettsäuren und Mineralstoffe aufzunehmen. Schwangere haben bei einigen dieser Stoffe einen deutlich erhöhten Bedarf, damit sowohl Baby als auch Mutter ausreichend versorgt werden.
Wertvolle Vitamine in Fisch
Fettreiche Seefische wie Hering, Lachs und Makrele gehören zu den wenigen Nahrungsmitteln, die mit Vitamin B12 und Vitamin D versorgen. Besonders die Vitamine aus der B-Gruppe kann unser Körper nicht selbst herstellen. Für Vitamin D benötigt er viel Sonne und im Winter fällt es ihm schwer, das Vitamin ausreichend zu produzieren. Die Alternative ist, regelmäßig Fisch zu essen. Was hat Ihr Baby von diesen Vitaminen?

Vitamin B12
In der Schwangerschaft besteht ein leicht erhöhter Bedarf, da das Vitamin Nahrung für das Gehirn ist. Außerdem braucht der Körper es für die Zellteilung. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 unterstützt die Entwicklung des Kindes.

Vitamin D
Starke Knochen entstehen durch die Mitarbeit des Sonnenvitamins und verhelfen dem Kleinen zu einem stabilen Wachstum. Außerdem deuten Studien an, ein angemessener Vitamin-D-Spiegel senke das Risiko einer Frühgeburt und von Schwangerschaftsdiabetes.
Quelle: Bundeszentrum für Ernährung

Mit Fisch den Bedarf an Jod decken
In der Schwangerschaft verbraucht der Körper eine enorme Menge an Jod. Am meisten verarbeitet eine Frau in der Stillzeit – dann ist es ein Mehr von 30 %. Wofür benötigt das Ungeborene Jod? Im ersten Schwangerschaftsdrittel bildet sich die Schilddrüse. Sie ist der Motor des Stoffwechsels und verwendet dazu unter anderem Jod. Wachstum und die Entwicklung des Gehirns hängen in großem Maß von einer ausreichenden Jodversorgung ab. Der Bedarf ist allerdings nicht so leicht zu decken, da Deutschland noch immer ein Jodmangelgebiet ist. Doch Meerestiere kennen diesen Mangel nicht. Sie speichern das Spurenelement in verhältnismäßig großen Dosen und sind deshalb der perfekte Jodspender auf unserem Speiseplan. Essen Sie zweimal die Woche Fisch oder Meeresfrüchte, nehmen Sie damit bereits einen Großteil der benötigten Menge auf.

Ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren sind in fettreichem Fisch enthalten. Dazu zählen Makrele, Lachs und Hering. In unserer Nahrungskette sind Meerestiere die Hauptquelle für essenzielle Fettsäuren. Diese langkettigen Fettsäuren – dabei besonders das DHA – unterstützen die Entwicklung des Gehirns bei ungeborenen Kindern. Außerdem ist DHA wichtig für die Augen und fördert die Sehkraft. Studien deuten an: Die Liste der Vorteile bei ausreichender Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft und Stillzeit ist lang. Sie scheint von verbesserter Konzentration, Sprachentwicklung und Feinmotorik bis hin zu ausgeglichenerem Schlafverhalten der Babys zu reichen. Und welche Mutter freut sich über diese Vorzüge nicht? Zusätzlich entstand bei den Studien der Eindruck, dass es weniger Frühgeburten unter Müttern mit höherer Aufnahme von essenziellen Fettsäuren gäbe.
Quelle: Prof. Dr. C. von Schacky
Eisen, Zink, Kalzium und Co.
Zelle für Zelle wächst neues Leben: Organe, Muskeln, Knochen und Haut entstehen nach und nach. Damit das Baby gesund heranwächst, braucht es wertvolle Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Kalzium. Diese sind wichtig für Blutbildung, Zellstoffwechsel, Immunsystem und Knochenwachstum. Besonders fischreiche Lebensmittel liefern hier wertvolle Unterstützung:

Eisen:

Zink:

Kalzium:
Hering, Karpfen, Seelachs, Sardinen
Fisch in der Schwangerschaft – nicht alle Meeresfrüchte sind empfehlenswert!
Viele Fischsorten liefern wertvolle Nährstoffe für Mutter und Kind. Doch manche Arten solltest du in der Schwangerschaft lieber meiden. Hier erfährst du, worauf du achten solltest.

Sushi? Lieber verzichten!
Roh verzehrter Fisch birgt Risiken wie Listerien, die das Ungeborene gefährden können. Für die Mutter ist eine Infektion meist harmlos – für das Baby hingegen nicht. Diese Produkte solltest du meiden:
- Rohen Fisch: Sushi, Sashimi, Fisch-Carpaccio
- Räucherfisch oder gebeizter Fisch: z. B. Bückling, Räucherlachs, Matjes
- Austern und andere rohe Schalentiere

So bereitest du Fisch sicher zu:
Erhitze Fischfilets und Meeresfrüchte immer auf über 70°C Kerntemperatur – für mindestens zwei Minuten. Am besten misst du mit einem Fleischthermometer. So tötest du mögliche Keime sicher ab.
Große Raubfische: lieber vermeiden
Raubfische reichern über ihre Nahrung Schadstoffe wie Quecksilber an. Für Erwachsene meist unbedenklich – für Ungeborene riskant. In der Schwangerschaft solltest du auf folgende Arten verzichten:
Fisch – ein sicherer Genuss in der Schwangerschaft
Du brauchst nicht auf Genuss zu verzichten. Zwei Portionen Fisch pro Woche tun dir und deinem Baby gut – vorausgesetzt, du beachtest einige einfache Regeln. Verzichte auf rohen Fisch und große Raubfische, achte auf hygienische Zubereitung – und genieße den gesunden Geschmack des Meeres!